Literatur Werkstatt – Salon

Der Esel von Abraham – der Esel in der Grippe – der Esel von Bil’am, ihre Cousine Nur selten stimmt der Ruf eines Tieres so wenig mit der Realität überein wie bei einem Esel. Als dumm (jedoch: schlau), als faul (jedoch: agil) und als stur (jedoch: besonnen und zielgerichtet) verrufen (verkannt), ist er in Wahrheit gesellig, loyal und überaus neugierig, so wie die Eselin des Propheten Bil’am (Bil‘am; dt. etwa: ‚nicht aus/von die-sem Volk‘). Nach jüdischem Verständnis ist der Text weit mehr als ein nettes Märchen. Er ist als Bil’am‘s Traumgesicht zu lesen. Die sprechende Eselin ist eine dramaturgi-sche Antithese zum bisweilen uneinsichtig auftretenden Bil’am. Maimonides dazu: „Unsere Weisen haben festgestellt, dass es in der Tora ausdrücklich verboten ist, ei-nem Tier Schmerzen zu verursachen, und dass dieses Verbot auf dem Satz beruht: ‚Warum hast du deine Eselin geschlagen?‘“ In den Texten der Tora sind ‚Humor & Ethik‘ wesentlich verbunden und können getrennt voneinander nur sehr schwer verstanden werden; der inhärente kosmische Humor richtet immer einen klaren ethischen Imperativ an uns Menschen.  Mittwoch, 18.12.202419:30h-21:300hEin Unkostenbeitrag wird erbeten

Datum

Dez. 18 2024
Abgelaufen!

Uhrzeit

19:00 - 21:00

Standort

Triebenbacher 3.10
3.10
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